Vereinsgeschichte
Aus der Chronik des SV Lindelbach
Der SV Lindelbach wurde im Frühjahr 1958 auf Antrag von Willi Kiesecker im Gasthaus „Zum Adler“ gegründet. Erster Vorsitzender war Herbert Reiß, stellvertretender Vorsitzender Albert Wawrek. Zum Schriftführer wählte man Helmut Weimann, den Posten des Kassiers versah Rudolf Diehm.
Sportplatzbau
Gleich bei der Gründung wurde beschlossen, einen Sportplatz am Lindenbächlein zu bauen. Da der junge Verein völlig mittellos war, hat die Gemeinde Lindelbach einen Großteil der Ausgaben übernommen, etwa für den Kauf der fehlenden Grundstücke und die Verdolung des Lindenbächleins im Sportplatzbereich. Auch die damalige Baufirma Kuhn aus Urphar hat die Rechnung in Höhe von 600 DM für das Planieren des Sportplatzes so lange zinslos gestundet, bis endlich der beantragte Zuschuss vom Sportbund kam. Durch sehr viel Eigenleistung der einzelnen Mitglieder konnte der Sportplatz dann im Herbst des Jahres 1959 eingeweiht werden.
Kurz vor der Einweihungsfeier wurde Karl Schäfer als Nachfolger von Herbert Reiß zum Vorsitzenden gewählt. Im Jahr 1964 gab es dann einen kompletten Wechsel in der Führung. Erster Vorsitzender war von da an Hugo Friedlein, zweiter Vorsitzender Rudi Kraft, das Amt des Schriftführers bekleidete Günter Stephan und Kassier wurde Heiner Wagner.
Fusion mit SSV Mainperle
Nach nur vier weiteren Jahren beschloss man bei der Generalversammlung mit dem SSV Mainperle Urphar zu fusionieren. Bei diesem Zusammenschluss wurden neben sämtlichen Akten auch ein Bargeldbetrag in Höhe von 3.000 DM in den nun größeren Verein mit dem neuen Namen „SSV Mainperle Urphar/Lindelbach e.V.“ eingebracht. Die bis zu diesem Zeitpunkt erspielten Pokale stehen bis heute im Lindelbacher Gemeinschaftsraum.
Text von Rudolf Diehm
Aus der Chronik des SSV Mainperle e.V.
Nach dem 1. Weltkrieg drang die Begeisterung für Fußball auch in die kleinen Dörfer Deutschlands. So fanden sich am 10. Juli 1920 eine Anzahl sportbegeisterter Urpharer im Gasthaus „Zum Weißen Roß“ zusammen, um einen Verein zu gründen. Sie wollten hauptsächlich Fußball und Schwimmen betreiben. Wie im Protokollbuch des Vereins steht, wurden schon 1920 im Main Wettschwimmen durchgeführt. Der Startpunkt war an der Fähre in Bettingen, das Ziel am Anlegeplatz in Urphar.
Ein geeigneter Sportplatz
Schwerer hatten es die Fußballer, da die öffentliche Meinung diesem Sport nicht wohl gesonnen war. So war es auch schwer, einen Sportplatz zu finden, da die Anträge von der Gemeindeverwaltung abgelehnt wurden. „Wenn ihr arbeitet, habt ihr genug Sport“, sagte man ihnen. Schließlich fanden die Sportler auf der bayrischen Mainseite ein Spielfeld (siehe Protokollbucheintrag). Im Jahre 1923 wurde ein Großteil des Platzes leider abgegraben, um an den dort lagernden Sand zu kommen. So konnte nur noch in den Frühjahrs- und Herbstmonaten auf den Wiesen in Ortsnähe gespielt werden. Als Trainingsplatz stand ein Gelände in der Höhefelder Lücke zur Verfügung. Im Protokollbuch ist vermerkt, dass bei den Wettspielen die Mainperle-Mannschaft fast ausnahmslos siegte. Spiele wurde ausgetragen gegen Unteraltertheim, Uettingen, Neubrunn, Reicholzheim, Gamburg und Lengfurt.
1. Stiftungsball
Im Jahre 1920 fand der 1. Stiftungsball statt, der vor allem in finanzieller Hinsicht ein großer Erfolg war. Mit dem Erlös wurden Fußballschuhe und blaue Trikots gekauft, so dass sich die Spieler „überall sehen lassen konnten.“ Nicht nur bei Versammlungen im Vereinslokal herrschte gute Stimmung. Im Verein war überhaupt immer ein reges gesellschaftliches Leben. Die älteren Mitglieder denken noch mit Freude an die ausgezeichneten Theateraufführungen und die schönen Fastnachtsveranstaltungen zurück.
Die Schützenabteilung
Nachdem in Urphar von 1923 bis zum Ende des 2. Weltkriegs kein Sportplatz mehr zu bekommen war, wurde das Fußballspielen nicht mehr wettkampfmäßig betrieben. Stattdessen gründete Johann Ueffinger eine Schützenabteilung. Im „Steinbruch“ errichteten die Mitglieder in ihrer Freizeit eine Schießhalle. Bis zum Ausbruch des Krieges wurden dort alljährlich zünftige Schützenfeste gefeiert. Während des Krieges erlosch das Vereinsleben und das Schützenhaus wurde abgerissen.
Sportplatzbau
Nachdem die Sportler aus der Gefangenschaft zurückgekehrt waren und heimatvertriebene Fußballer in Urphar und Umgebung eine Wohnung gefunden hatten, wurde auf den Wiesen bald wieder gekickt. Jedoch fehlte immer noch ein Sportplatz, um an Verbandsspielen teilnehmen zu können. Ehrenmitglied Adam Flegler schenkte dem Verein ein Grundstück im Gewann Kleesberg. In Eigenarbeit und mit großzügiger Unterstützung des Bauunternehmers Kuhn war der Platz bis zum Frühjahr 1947 bespielbar. In der B-Klasse spielte die 1. Mannschaft zunächst sehr erfolgreich. Zu Auswärtsspielen ging es mit dem Fahrrad oder einem Pritschenwagen, der von einem Traktor gezogen wurde. Meist herrschte auf der Fahrt eine gute Stimmung. „Der Orfler Apfelmost verfehlte selten seine gute Wirkung.“
Tischtennis und Gesang
Als die heimatvertriebenen Spieler den Ort verließen, sank das Spielniveau beträchtlich und die 1. Mannschaft wurde nach der Verbandsrunde 1949/50 aufgelöst, so dass nur noch eine Jugendmannschaft Fußball spielte. Im Jahr 1952 wurde eine Tischtennis-Abteilung gegründet, die jedoch nur ein Jahr bestand. Im Januar 1955 beschloss dann die „Sängerrunde“ sich als Gesangsabteilung dem SSV Mainperle anzuschließen und so wurde der Sportverein zum größten und bedeutensten Verein im Ort. Seit Februar 1990 gehört die Abteilung dem Sängerkreis Badisch-Franken an.
Erste große Erfolge
Der Jugendleiter Walter Martin hatte zwischenzeitlich eine ausgezeichnete Jugendelf herangebildet, die Staffelmeister wurde. Ein Grossteil davon bildete im Spieljahr 1956/57 den Stamm der 1. Mannschaft, die bereits ein Jahr später die Staffelmeisterschaft feierte und nach schweren Entscheidungsspielen in die A-Klasse aufstieg.
Darauf folgten von 1958 bis 1970 Jahre des Auf- und Abstiegs.
Der Mainsportplatz
Nachdem die Zuschauerzahlen auf dem Waldsportplatz am Kleesberg stark sanken, beschloss der Vorstand einen Platz in Ortsnähe zu bauen. So entstand 1957 der Sportplatz am Main, der zwar eine herrliche Lage hat, an manchen Tagen aber wegen Hochwassers unbespielbar war.
Im Jahre 1966 beteiligten sich zahlreiche Mitglieder an der Erweiterung des Feuerwehrhauses, in dem auch ein Umkleideraum aufgenommen wurde. Der erweiterte Festsaal kam dabei den Veranstaltungen sehr zu Gute.
Fusion mit Lindelbach
Nachdem der SV Lindelbach seine 1. Mannschaft von Verbandsspielen abgemeldet hatte, schlossen sich einige Spieler dem SSV Urphar an. Am 6. Januar 1968 wurde der Zusammenschluss der beiden Vereine dann in der Satzung festgehalten: „Der SSV Mainperle Urphar, der seit 1920 besteht, übernimmt zahlreiche Mitglieder aus Lindelbach und trägt künftig den Vereinsnamen SSV Mainperle Urphar/Lindelbach e.V.“
Neue Abteilungen
Nur ein Jahr später wurde für die Frauen eine Damengymnastikabteilung gegründet, die neben ihrer sportlichen Betätigung auch die Geselligkeit pflegte. Nachdem die Damen mit dem Volleyballspiel vertraut gemacht wurden, animierten sie auch ihre Ehemänner zum Baggern und Pritschen. So entstand 1975 aus der Damengymnastik eine gemischte Volleyballabteilung. Um auch Kindern die Freude an der Bewegung näher zu bringen, wurde 1973 die Abteilung Kinderturnen gegründet.
Der heutige Sportplatz
Durch den Bau des Radweges wurde der Sportplatz am Mainufer zu klein und so baute man einen neuen bei der Hauptschule Urphar/Lindelbach. Dieser wurde 1983 in Betrieb genommen und wird bis heute genutzt.
Orfel – Helau!
Faschingsbälle organisierte der Sportverein schon seit einigen Jahren. Im Jahr 1984 versuchten dann zwei Mitglieder auch Faschingsauftritte darin zu integrieren. Knapp 10 Jahre später gab es beim „Bunten Abend“ sogar eine richtige Bühne im Saal des Feuerwehrhauses, auf der rund 50 Mitwirkende ihre Auftritte hatten. Von Jahr zu Jahr steigerte sich die karnevalistische Qualität und immer mehr Mitglieder entdeckten ihr Talent als Tänzer(innen), Büttenredner oder Komiker.
Der Aufschwung
Unter dem Spielausschussvorsitzenden Roland Martin kam nach längjährigem Auf und Ab der Aufschwung im Jahr 1990. Nach einer in der Vereinsgeschichte beispiellosen Erfolgsserie wurde die 1. Mannschaft in der B-Klasse vorzeitig und ungeschlagen Meister. Darauf konnte sie eine gute Position in der A-Klasse behaupten.
Tennis, Seniorengymnastik und Tanzen
Nach Gründung einer Tennisabteilung Anfang 1993 wurde das Sportplatzgelände um zwei Tennisplätze erweitert. Schon zwei Jahre später wurde die erste Medenmannschaft aufgestellt, der weitere folgten.
Nach dem Motto „Bewegung tut jedem Alter gut“, fand im August 1994 die erste Übungsstunde für Senioren statt.
Ab Oktober 1994 erfreute die Kindertanzgruppe die Zuschauer einige Jahre lang mit ihrem Auftritt bei zahlreichen Vereinsfesten.
Erfolgsjahr 1995
Gleich zwei große Erfolge konnte die 1. Mannschaft im Jahr des 75-jährigen Jubiläums feiern. Unter dem Trainer Walter Lausecker schafften sie den Aufstieg in die Bezirksliga und krönten die Saison mit dem Gewinn der 22. Stadtmeisterschaft auf dem eigenen Rasen.
Pünktlich zum nächsten Jubiläumsjahr 2000 war der Aufstieg der 1. Mannschaft in die Landesliga zum Greifen nah. Doch die Orfler Elf verlor das entscheidende Spiel um die Meisterschaft und später auch das Relegationsspiel um den Aufstieg. Danach begann eine lange Talfahrt und Durststrecke für Spieler und Fans.
Der SSV heute
Über 500 Mitglieder nehmen in den verschiednen Sparten rege am Vereinsleben teil. Zum Jubiläum schaffte die 1. Mannschaft nicht nur den Aufsteig in die A-Klasse, sondern sicherte sich im letzten Spiel nach 25 Jahren wieder einen Meistertitel.
Gründungsmitglieder
Adelmann, Friedrich Albert, Michael Beck, Karl Bischof, Michael Büttel, Georg Büttel, Johann Diehm, Andreas Diehm, Johann Diehm, Ludwig Diehm, Philipp Diehm, Valentin Flegler, Andreas Flegler, Friedrich
| Flegler, Georg Flegler, Johann I Flegler, Johann II Flicker, Christoph Freudenberger, Georg Klüpfel, Michael Klüpfel, Peter Kuhn, Ernst Kuhn, Peter Kuhnmünch, Heinrich Mattern, Michael Mattern, Wilhelm Oberdorf, Jakob
| Oberdorf, Johann Ott, Christoph Schwab, Georg Schwab, Valentin Seidner, Kaspar Seubert, Georg Spielmann, Kaspar Wießner, Georg
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